Eine Fahrradreise mit Kindern? "Warum nicht?". Nachdem wir, Lea, Gregor und unsere Tochter Ronja aus Berlin, 2 Jahre lang vom einen Ende Amerikas bis zum anderen Ende radelten, folgt nun Teil 2 der Reise. Mit neuem Nachwuchs Mateo erkunden wir ab April 2016 den Süd-Westen Europas.
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A bicycle trip with a child? "Why not?". After we, Lea, Gregor and our daughter Ronja from Berlin cycled from one end of America to the other, the second big adventure is following. With our new family member Mateo we will explore the south west of Europa, starting in April.


Donnerstag, 7. Juni 2012

Tok Tok Tok

Von jetzt an werden unsere Waden erblassen. Nicht etwa deswegen, dass wir von nun an erst recht lange Hosen tragen muessen, nein wir haben den noerdlichsten Punkt unserer  Radltour erreicht. Von nun an geht es nach Sueden, mit jeder Pedalumdrehung in die fuer uns richtige Richtung. Sonne von vorne bis zum Ende der Welt.

Tok. Eine Stadt an einer Kreuzung, der Kreuzung des Glennhighway, den wir gefahren sind, mit dem legendaeren Alaska Highway. Der Weg von Glennallen bis Tok zaehlt fuer uns zu den bisher Beeindruckensten. Viel Wildnis, wenig Verkehr und keine Ortschaften sind die gelungene Melange fuer uns naturliebende Radfahrer. Links und Rechts der Strasse bot sich uns viel Neues. In Erinnerung werden uns sicherlich die vielen Elchkuehe mit ihren frisch geschluepften, suessen Kaelbern und die Graueule bleiben die wir letztens unverhofft am Wegrand erblicken konnten.
Aber die Natur hat auch so ihre Gewalten, mit denen es hier zu Recht zu kommen heisst. Regen und, was fuer uns eigentlich noch schlimmer ist, uebler Gegenwind beraubte uns in den letzten Tagen zusaetzlicher Kraefte.
Kraft tanken kann man an der Tanke. Jay und Debbie, Tankstellenbestizer und passionierte Jaeger und Fischer fischten uns sozusagen aus dem Regen und machten uns ein Agebot, welches auszuschlagen eine grosse Naererrei bedeutet haette. Was ist besser als eine Regennacht im Zelt? Eine Nacht im "Magic Bus". Wer nicht weiss was der Magic Bus ist, der schaue sich bitte "Into the wild" von Seann Penn an.  Sofort! Also schliefen wir diese Nacht in einem fuer Jaeger umgebauten, ausgesonderten Schulbus. Eine herrliche Nacht. Und so sicher vor Baeren, denn wenn man den Erzaehlungen von Jay und Debbie vertraut, lungern hier so einige Grizzlies und Schwarzbaeren herum, von denen sie schon ein paar erlegt haben!
Ronja wird sie allerdings an diesem Abend verjagt haben. Die Kletterversuche in diesem nicht durch Isomatten gepolsterten Schlafplatz fuehrten zu ihrem ersten richtigen (Ab-)Sturz. Ruecklinks von der Busbank auf den Boden, wuuummms! Zu ihrem Geschrei gesellte sich unsere ratlose Elternsorge. Jede Premiere hat so ihren Reiz. 
Allen Omis, Tanten und besorgten Lesern sei versichert, es geht ihr gut und sie lacht. An dieser Stelle noch einmal ein herzlichen Dank an die unfallmedizinische Beratung durch Doc Rich.
Hier in Tok werden wir uns jetzt 2 Tage ausruhen und alles vorbereiten fuer 500 einsame Km auf dem Alaska Highway. In 130 km passieren wir die kanadische Grenze und dann geht es durch fast menschenleere Wildnis bis zur naechsten Kreuzung, Haines Junction. 

Und weil Alaska so schoen war (ist), fahren wir nochmal nach Alaska. Wir verlassen in Haines Junction den Alaska Hw und fahren auf einer Nebenstrecke nach Haines, Alaska. Von dort aus nehmen wir den Alaska Maritime Hw, fahren nach Juneau, der einzigen Hauptstadt der Welt, die nur ueber Luft und Wasser zu erreichen ist und von dort wieder nach Kanada in den Hafen von Prince Rupert. Allein ein Blick auf die Karte verraet, dass eine Faehrfahrt in dieser Region mehr ist als nur eine Faehrfahrt.

Bis bald.
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Tok,Tok,Tok

From now on our calves will turn pale. We reached the most northern part of our trip. We will go south from now on.
Sun ahead until the end of the world.
We are in Tok. A city at a junction, a junction of the Glennhighway (Hwy) and the Alaska Hwy. The Trip from Glennallen to Tok was one of the most impressive up to now. A lot of wilderness, just little traffic and no towns. That's what we bicyclists like.
A lot of new things to the left and the right of the road. We will for sure remember the moose with it's little calves and the grey owl.
But the nature also acts beyond our control. Lots of rain and strong head wind "rob" our power. We regained our power at Jay´s and Debbie´s Gas station: enthusiastic hunter and fisher, who offered us something we couldn´t refuse. What is better than a night in a tent? Exactly, a night in a "magic bus". Who doesn´t know what a magic bus is is supposed to watch the movie "into the wild" by Sean Penn! Right now! So we spent the night in a former school bus prepared for hunters. What a wondeful night! And safe from bears, since Debbie and Jay told us about having killed some grizzlies and American Black Bears in this area already.
However, Ronja might have chased them a way that night, She tried to climb up everything in this not-cushioned sleeping place and so it was the first real ´drop`... right on the ground, wrumm. In addition to her shouting and crying, we were at a loss.
Hello Grandmas, Aunts and worried readers: She is fine now and smiles. A thanks to Doc Rich who gave us advice how do deal with this accident.
In Tok we will relax for 2 days and prepare everything for the lonely 500 km to come on Alaska Highway. In about 130km we will cross the Canadian border and then INTO THE DESERTED WILD to the next junction, Haines Junction.


4 Kommentare:

  1. Auf den Spuren von Alexander Supertramp also. Keine komischen Beeren essen.

    Das ist aber nicht der originale Bus, oder? Trotzdem cool!

    Viel Spaß weiterhin und neidische Grüße

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  2. Monika und Bernd10. Juni 2012 um 14:35

    Wir wünschen Euch weiterhin eine glückliche Zeit und umarmen Euch herzlich
    Monika M. und Bernd aus Berlin

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  3. Das klingt absolut spannend.

    Habe gerade gesehen, dass Ihr mit Eurem Nachwuchs unterwegs seid. Wie klappt das? Eher schwierig oder no prob at all?

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  4. Hy Travel Nerd,
    Weder noch. Ronja geht es super und wir bekommen sehr viel Zuspruch als Familie. Fuer uns bedeutet es natuerlich nicht nur Radln und Entspannen. Wenn wir Radeln, schlaeft Ronja und wenn wir Pausieren, moechte Ronja natuerlich die Welt entdecken.
    Also alles in Allem sind wir super gluecklich Ronja dabeizuhaben, auch wenn es etwas mehr Arbeit bedeutet als ohne Kleinkind.
    Wer bist du, kennen wir dich? :)

    Viele Gruesse von den Family-pedaleros

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