Eine Fahrradreise mit Kindern? "Warum nicht?". Nachdem wir, Lea, Gregor und unsere Tochter Ronja aus Berlin, 2 Jahre lang vom einen Ende Amerikas bis zum anderen Ende radelten, folgt nun Teil 2 der Reise. Mit neuem Nachwuchs Mateo erkunden wir ab April 2016 den Süd-Westen Europas.
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A bicycle trip with a child? "Why not?". After we, Lea, Gregor and our daughter Ronja from Berlin cycled from one end of America to the other, the second big adventure is following. With our new family member Mateo we will explore the south west of Europa, starting in April.


Donnerstag, 17. März 2016

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des Glückes Unterpfand

Während der Reise haben wir - es hört sich immer noch ziemlich traurig an wenn wir von der Reise im Perfekt sprechen, schreiben, denken - viele glückliche Momente gehabt. Doch nicht nur die vielen atemberaubenden Orte an denen wir sein durften haben uns Augenblicke des Glücks beschert, es waren gerade auch die vielen sympatischen und herzensreinen Menschen, die uns mit ihrer unvoreingenommenen Gastfreundschaft die Welt in ein anderes Gefüge haben einordnen lassen müssen. Welch ein Glück! Am Anfang des Weges war es noch ungewohnt, das an keine Bedingungen geknüpfte Geben annehmen zu können. Schließlich wurde es zur uneingeforderten Konstante, zum Lebensstil auf der Straße. Wir versuchten immer einen Ausgleich für all die schönen Dinge, die wir erfahren durften, zu schaffen. Zu geben wenn wir geben konnten, das Karma Budget aufzufüllen, Balance herzustellen und einen immateriellen Gegenwert zu schaffen.

Jetzt, da wir seit 3 Monaten wieder in unserem deutschen Heimatland sind und sich in der Tat die Uhren wieder etwas anders für uns drehen, reißt diese Glückssträhne nicht ab. 
"Na, schon wieder eingelebt in Deutschland?" ist die uns am meisten gestellte Frage wenn wir alten und neuen Gesichtern begegnen. Mit dieser Frage ist fast immer die Vermutung verknüpft, dass wir jetzt gerne an jedem anderen Ort lieber wären als hier in Deutschland. Auch wenn es immer wieder einmal ein paar untrüglich deutsche Momente gibt, die an ein Leben im Exil denken lassen, sind wir gerade gerne hier in Berlin. Destilliert man das doch recht komplexe urbane Leben, bleibt ein spannender und viel simplerer Kern zurück als wir dachten: Reduzieren auf das Wesentliche und immer schön die Balance zwischen Geben und Nehmen herstellen.
Vor diesem Hintergrund erscheint es wenig verwunderlich, dass wir viele unserer Ziele, die wir uns vor der Rückkehr gestellt haben, schon jetzt, und das wie im Vorbeifliegen, erreicht haben. Lea hat sich gegen 30 andere Bewerber durchsetzen können und einen von 4 Plätzen für eine Ausbildung zur Psychotherapeutin sichern können. Dazu hat sie den passenden Praktikumsplatz in einer Psychatrie. Ronja die Radlerstochter geht ab August in einen tollen Kinderladen: die Räuberhöhle. Ich beginne im Juli einen spannende Job in einer therapeutischen Wohngemeinschaft für Menschen mit seelischer Behinderung. Check!

Zweifellos fehlt uns die Landstraße unter den Rädern und das nächtliche Rauschen des Windes am Zelt.  Aber zum Glück gibt es für die Linderung des Fernweh so schöne Erfindungen wie Warmshower.org. Endlich konnten wir auch einmal in den Genuß des Beherbergens kommen. Wen wundert's unser erster Gast war ein Familie aus Utah/USA! David, Shauna und die Kinder Jonas und Kelab waren ganz begeistert von der Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit in Deutschland.  Es ist erfrischend und beruhigend zu erfahren, dass der oben beschriebene Glückskreislauf auch hier in Deutschland (!) wunderbar funktioniert. Awesome!

Interessant war, dass Ronja, wie auch während der Reise, sofort tiefes Vertrauen zu den Radfahrern hatte. Menschen auf zwei Rädern, mit langen Bärten, zerzausten Haaren und vielen Taschen sind gute Menschen. Wenigsten das konnte sie von der Reise mitnehmen. 
Leider verbleiben in ihrem aktiven Wortschatz nur wenige spanische Vokabeln. Dafür spricht sie nun ziemlich gut deutsch. Das ist dast schon ein Allgemeinplatz, aber sie lernt unglaublich schnell. Wie wohl alle Eltern sind wir hoch erfreut über die intellektuellen Fähigkeiten unserer Tochter - es ist wie ein Wunder. Weniger wundersam, sondern einfach nur logische Konsequenz unserer speziellen Familiengeschichte, ist, dass Ronja innerhalb eines Tages Fahrradfahren gelernt hat. Dabei hat ihr sicherlich geholfen, dass sie schon lange und sicher mit dem Laufrad fahren kann. Dass es so schnell gehen würde, haben wir aber nicht gedacht. 
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We were told that the life on the road is 'the real life'. Everthing else is just 'normal life'. 
That does not sound very appealing. 
The most asked question is: "So, how is it to be back in Germany?". A lot of people might think, we would like to be in another place or country right now. Its true, sometimes we really miss our real life, but for now we are wuite happy here in Berlin. 
After beeing back in normal life since 3 months we can tell you, it's not so bad. Actually it's quite challanging and adventurous too. We try to keep life simple and joyful. Being on our bikes, explore the city, get in touch with new people, give and receive.
We focussed our goals and were quite sucessfull in fulfilling them. Lea is doing her studies to become a psychotherapist and will work in a psychiatry in August. Ronja is looking forward to be member of the kindergarden after summer and Gregor started already a job as a social worker. Check!



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