Eine Fahrradreise mit Kindern? "Warum nicht?". Nachdem wir, Lea, Gregor und unsere Tochter Ronja aus Berlin, 2 Jahre lang vom einen Ende Amerikas bis zum anderen Ende radelten, folgt nun Teil 2 der Reise. Mit neuem Nachwuchs Mateo erkunden wir ab April 2016 den Süd-Westen Europas.
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A bicycle trip with a child? "Why not?". After we, Lea, Gregor and our daughter Ronja from Berlin cycled from one end of America to the other, the second big adventure is following. With our new family member Mateo we will explore the south west of Europa, starting in April.


Dienstag, 16. April 2013

Aire acondicionado


Unsere Lebenserwartung ist wieder auf dem Stand vor 2 Wochen, wir haben Honduras verlassen und sind in Nicaragua. Die letzten Kilometer waren sehr reudig. "Perro" (Hund) schimpfte es vom Straßenrand, aus einem Autofenster wurde uns ein Mittelfinger entgegengestreckt und die Blicke, den wir versuchten so gut es ging auszuweichen, waren alles andere als nett. Oft werden wir gefragt, welches der Länder, die wir gesehen haben, uns am besten gefallen hätte. Bisher haben wir immer antworten müssen, dass alle Länder Besonderheiten haben für die es sich lohnen würde sie vielleicht ein zweites Mal zu bereisen. Jetzt können wir dem einen Nebensatz hinzufügen. Nach Honduras kommen wir bestimmt nicht wieder.

So ist es eine große Erleichterung in Nicaragua zu sein. Die Begegnungen mit den Menschen sind herzlicher. Verbrüderungen finden in der Kneipe statt und gleich am ersten Tag besuchten wir eine um die örtliche Bierbraukunst unter die Lupe nehmen zu können. Solche Orte sind ein geeigneter Gradmesser für so etwas wie die Herzlichkeit oder Gastfreundschaft der Menschen. Der Alkohol löst die Zunge und so ist das Verhalten der Männer (saufen ist hier reine Männersache) ehrlicher als es irgend woanders sein könnte. So bleibt festzuhalten, das Bier in Nicaragua ist gut und so sind die Menschen.

Derweil machen uns nun andere, weitaus größere Dinge, zu schaffen. Die Hitze ist nicht zum aushalten. Sobald sich die Sonne über den Horizont erhebt steigen die Temperaturen rapide an.
Das klingt banal ist aber in Anbetracht der Ausgangstemparatur einfach zu viel für unsere Körper. In den Nächten kühlt es sich zwar ab, aber von Abkühlung kann bei 28 Grad natürlich keine Rede sein. "Schweissgebadet", bekommt nun endlich mal eine Bedeutung, wenn wir in einer Schweißpfütze auf unserer Isomatte aufwachen. An einen erholsamen Schlaf ist da einfach nicht zu denken. 
Schnell steigen die Temperaturen auf 38 Grad und einmal hatten wir morgens um 8 schon 41 Grad. Da wird das Radfahren schnell zur Tortur. In den Mittagspausen schütten wir Wassermassen in uns und versuchen einen schattigen Platz zu finden. Ronja verkraftet die Hitze besser als wir. Klar, ihr Leben bestand bisher nur aus einem Winter, über die Hälfte ihres Lebens lebt sie im Sommer. Ihr Körper ist es vielleicht mehr gewohnt als unsere durch viele Winter gegangenen Leiber. 
Ein Ventilator ist ein Segen und wenn immer möglich versuchen wir einen aufzutreiben. Einkaufen in einem der Wal-Mart Ableger, die hier in Nicaragua Maxi Palí heissen, wird zum Fest und langsam schreiten wir an der Kühlteke vorbei um uns einen Hauch von Winter unters Hemd wehen zu lassen. 
Ein Hoch und immmerwährende Gesundheit für den Erfinder der Klimaanlage!  Heute feiern wir das Bergfest unserer Reise. 11000km liegen nun hinter uns und wir denken, dass wir noch einmal soviel bis Feuerland vor uns haben. Aber eigenlich ist dies nur ein plumper Vorwand um es einmal so richtig krachen zu lassen. Heute gönnen wir uns hier in ein etwas teureres Hotel und, wen wundert es bei dem Titel dieses Blogs, mit Klimaanlage natürlich. Weisse Laken, ein großes sauberes Bad, Frühstück und eine Klimaanlage. Wir werden langsam echt zu Spießern auf dieser Reise. 
Da wir hier Internet haben, konnten wir auch endlich den Wechselkurs zwischen dem Euro und der nicaraguanischen Währung, dem Cordoba, ermitteln. Unser kleines Luxuszimmer kostet gerade mal um die 30 Euro. 
Wir liegen gut in unserem Schnitt und bis Panama Stadt sind es nur noch 1200km. Es bleibt uns genug Zeit auf die Vulkaninsel "Isla de Ometepe" zu fahren und uns hoffentlich etwas Abkühlung bei einem Bad im Lago Nicaragua zu verschaffen. 
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Our life expectancy is back at the level it used to be 2 weeks ago. We left Honduras and are in Nicaragua. The last few miles were very unpleasant. It was yelling "perro" (dog) by the roadside, we got fingered out of a car window and tried to avoid the unpleasant looks from the sides.

We are often asked which of the countries that we have seen, we like best. So far we have always respond that all countries are special in a certain way and it would be worth it to travel there a second time. Now we can add one clause. We'll probably not go back to Honduras.

So it is a great relief to to be in Nicaragua. The encounters with the people are warm. Meeting people takes place in the pub and on the very first day, we visited one to take a close look at the local brewing culture. Such places are a good indicator for something like the warmth and hospitality of the people. The alcohol loosens the tongue and so is the behavior of men (men drink only) more honest than anywhere else. Remains to note that the beer in Nicaragua is good and so are the people.

Meanwhile, we have bigger concerns. The heat is beyond all bearing. As soon as the sun rises over the horizon temperatures rise rapidly.
In the nights it kind of cools down, but by cooling down on 28 degrees one can not talk about refreshing or recharge.
 "Bathed in sweat," which finally gets a meaning, when we wake up in a puddle of sweat on our mattress. So a good night sleep is not possible.
The temperature rises to 38 degrees and once we had already 41 degrees at 8 a.m.. Cycling is getting a torture quickly. At lunch break we pour water masses in us and try to find a shady place. Ronja withstand the heat better than we do. Sure, she only had one winter in her life so far and spent more than half of her life in the summer. Perhaps her body is more familiar than ours which experienced a lot of nordic  winters so far.
Shopping at a Wal-Mart like grocery store (Maxi Pali) becomes a celebration and slowly we step by the freezer to get a touch of winter creeping under our shirts.
Long lasting health for the inventor of the air conditioner! Today we celebrate the feast of our half made trip. 11000km are now behind us and we think it will be twice as much for us to get to Tierra del Fuego. This is probalby just an excuse but today we relax in a slightly more expensive hotel in León, which is like the title of this blog mentions, with air conditioning. White sheets, a clean and big bathroom, breakfast and air conditioning. Slowly we are getting burgeioses on this trip.

Since we have internet, we were able to finally determine the exchange rate between the euro and the Nicaraguan currency, the Cordoba. Our small luxury room costs just around 30 euros.
We are in time on our way to Panama City, there are only 1200km ahead of us. It remains us enough time to go to the volcanic island "Isla de Ometepe" and hopefully get a fresh swim in the Lago Nicaragua.

2 Kommentare:

  1. Scahde, dass Honduras so ein negative Erfahrung war… Kopf hoch für Nicaragua – und haltet euch kühl! Herzliche Grüsse an euch alle

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  2. Genau genommen war es auch nur der Süden - der Teil, auf der Panamericana -
    Ganz liebe Grüße an euch 5 und noch eine schöne Weiterreise.

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