Eine Fahrradreise mit Kindern? "Warum nicht?". Nachdem wir, Lea, Gregor und unsere Tochter Ronja aus Berlin, 2 Jahre lang vom einen Ende Amerikas bis zum anderen Ende radelten, folgt nun Teil 2 der Reise. Mit neuem Nachwuchs Mateo erkunden wir ab April 2016 den Süd-Westen Europas.
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A bicycle trip with a child? "Why not?". After we, Lea, Gregor and our daughter Ronja from Berlin cycled from one end of America to the other, the second big adventure is following. With our new family member Mateo we will explore the south west of Europa, starting in April.


Montag, 3. Dezember 2012

Baja California


Es ist als beginne eine neue Reise. Wir sind jetzt seit 2 Wochen auf der Baja California in Mexico, 2 Wochen in Lateinamerika, 2 Wochen in einer anderen, neuen Welt und holprig nähern wir uns unserem neuen Umfeld. 
Der Einstieg nach Mexiko verlief ziemlich reibungsvoll. Kaum hatten wir das grosse Drehgitter mit der Aufschrift "Mexico" durchschritten war alles anders als in der gut geordneten, sauberen Welt aus der wir gerade gekommen waren.
Unsere Gedanken über diesen Wechsel sind immer noch kunterbunt und aufgerüttelt.
Gerade die erste Woche war sehr hart und wir kamen uns sehr, sehr verloren vor. 
All unser Reisewissen der letzten Monate war auf einmal obsolet und dann kam noch diese latente Angst hinzu. Wir haben uns dann doch mehr von den sicherlich nett gemeinten Warnhinweisen der US Amerikaner beeinflussen lassen als uns lieb war. "Bloss nicht vollgequatscht werden" kursierte es in unserem Kopf. Wir hatten einfach Angst, aber wovor? Es trieben sich in grenznähe schon einige düstere Gestalten herum und der Verkehr war in den ersten Tagen auch ziemlich heftig, aber woher diese Angst ganz genau kam wissen wir nicht. Wir trauten uns dann selbstverständlich auch nicht unser Zelt, wie sonst üblich, in den Stadtparks oder auf Spielplätzen aufzustellen. Die selben Augen, die noch vor wenigen Tagen, die Ortschaften nach ruhigen Campingorten gescant hatten schauten jetzt nach den fünf rettenden Buchstaben  H O T E L. 
Sachen rein ins Zimmer, Tür zu und Ruhe haben, danach stand uns der Sinn. Wird das jetzt so weitergehen? Haben wir da überhaupt Lust drauf?
Wir retteten uns von Hotel zu Hotel und waren irgendwann dem Chaos entflohen.
Abgesehen von ein paar schönen Zeiten mit Nick, Martin und Angelina + Familie waren die ersten 300km von Tijuana nach San Quintin einfach die Hölle auf Erden und danach radelten wir sozusagen durchs Paradies.
Der Verkehr hörte mit einem Schlag auf bedrohlich auf uns zu wirken und die latente Angst verschwand. 
Wir fühlten uns willkommen und waren auf einmal angekommen. Der Spass stellte sich wieder ein und wir belohnten uns mit einem herrlichen Langusten Burrito.
Das war vor einer Woche in El Rosario. Dem letzten grösseren Flecken Zivilisation vor dem Parque Nacional del Desierto Central de Baja California. Wir rüsteten uns mit Wasser für zweieinhalb Tage aus und dann gings ab in die Wüste. Paradoxerweise fühlten wir uns nun auch landschafltich an den Anfang unserer Reise versetzt, Alaska! Und tatsächlich, wenn man sich den Regen und die Kälte wegdenkt ist die Baja (wie es umgangssprachlich heisst, sprich: Bachha) wie Alaska. Es ist karg, weit und einsam. Na gut, die Kakteen, die wie Ofenrohre in den Himmel ragen sind schon schwer vergleichbar mit den Schrumpeltannen in Alaska, aber das Gefühl des Reisens ist sehr ähnlich. Man ist hier wie in Alaska auf sich allein gestellt und das was in den Fahrradtaschen ist stellt alles da was man hat und haben kann. Das ist ein tolles Gefühl so frei und allein durch die Weite zu radeln und man alle Sinne dafür aufwenden kann die Landschaft aufzunehmen. 
Insofern war die letzte Woche sehr schön. Ronja hatte immer und überall einen grossen Buddelkasten zu Verfügung. Gemeinsam sind wir auf Erkundungstouren durch die Wüste losgezogen, haben uns die Kakteen angesehen, Feuerholz gesammelt oder sind auf kleine und grössere Hügel gestiegen. Wir haben uns in die Baja verliebt. Für Gregor ist es der schönste Abschnitt der Reise. Das anfängliche Trauma ist überwunden und jetzt kommt der Genuss.
Die erste Hälfte auf der MEX 1 ist abgeradelt, wir erholen uns in Guerrero Negro und bald sind wir auf der anderen Seite der Baja, am Golf von Californien. 

Wir wünschen euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit.

Video: https://vimeo.com/54903424
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If feels like the start of a new journey. We've been on the Baja California (Mexico) for 2 weeks now, 2 weeks in a different new world and slowly we are approaching our new environment.
The entry into Mexico was very dynamic. As soon as we had passed through the large rotating gate marked with "Mexico" everything was different than in the well-ordered, clean world from which we had just come.
Our thoughts about this change are still colorful and diffuse.
Especially the first week was very hard and we felt very, very lost.
All of our travel experience in recent months was gone at once and in addition there was this latent anxiety. We were more influenced by the certainly nice intentioned warnings of U.S. Americans as we would have liked. "Mexico is dangerous" circulated in our head. We were scared, but of what? Sure, close to the border there were quite a few dark figures around and the traffic was bad in the first days. Of course then we did not pitch up our tent in city parks or playgrounds, as usual. The same eyes that had scanned the villages of quiet camping sites a few days ago, now looked after these five letters saying HOTE L.
Bikes into the room, close the door and peace, was what we were looking for. Is this going on like that? Do we really want that?
We went from hotel to hotel and eventually fled the chaos.
Apart from a lovely time with Martin, Nick and Angelina + family the first 300km from Tijuana to San Quintin were simply hell on earth. Afterwards we rode through paradise.
The traffic stopped immediately and the latent fear disappeared. We felt welcome and had arrived on the Baja. Fun times turned back on and we rewarded ourselves with a wonderful lobster burrito.
That was a week ago in El Rosario. The last spot of civilization before we entered Parque Nacional del Desierto Central de Baja California. We equipped ourselves with water for two and a half days and then we went off into the desert. Paradoxically, we felt like on beginning of our trip, Alaska! 
And indeed, if you think of that time without the rain and the cold, the Baja (as it is known colloquially, pronounced Bachha) is as Alaska. It is meager, lonely and far. Well, the cacti that are sticking out into heaven like stovepipes are difficult to compare with the fir trees in Alaska, but the feeling of traveling is very similar. You are, as provided in Alaska, on your own and all you have in your panniers is all you have and can have. It's a great feeling. A free feeling and biking with all your sensed on the landscape and the pedaling. 
Insofar the last week has been really nice. Ronja had always and everywhere a big sandbox to play with. Together we explored the desert, took a look at the cacti,  collected firewood or climbed small and bigger hills. We fell in love into the Baja. For Gregor, it is the most beautiful part of the trip so far. The initial trauma has been overcome and now the enjoyment is beginning.
The first half of the MEX 1 is done. Right now we are recovering in Guerrero Negro, and soon we are on the other side of Baja, on the Gulf of California.

We wish you all a beautiful pre-christmas period.

Video: https://vimeo.com/54903424

5 Kommentare:

  1. Euch auch eine schöne mexikanische Vorweihnachtszeit. Einen Weihnachtsbaum habe ich ja schon auf einem Bild gesehen;-)
    KUSSI, Katja

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  2. Hi there Gregor,Lea & Ronja. Nice meeting you, we love your story hope you keep having a nice trip, we'll be following your blog. your friends Jessie, Karla ,Jessica and Fernanda fron tijuana (mulege Santispak beach).

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  3. Hola Jessie, Karla y vuestra bonita hijas. Muchas gracias. Encantada de conocerlo. Son en Loreta ahora

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  4. Gut, dass Ihr Euch nicht von ganzen negativen Berichten der US-Amerikaner beeinflussen lasst. Ich bin selber im Januar von Vegas bis zur Südspitze der Baja geradelt und es ist einfach nur toll.

    Fahrt Ihr immer die MX1 oder auch mal etwas Piste. Kann die Pisten nur empfehlen. Man ist nie ewig weit weg, sodass man nicht zuviel Wasser mitschleppen muss. Und doch ist man weit genug weg von allem, sodass man seine Ruhe hat.

    Genießt Mexico. Ein tolles Land!

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  5. feliz Navidad!!!

    Ich wünsche euch unvergessliche Feirtage auf euren Drahteseln....

    Viele liebe Grüße

    Flo Genske

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