Eine Fahrradreise mit Kindern? "Warum nicht?". Nachdem wir, Lea, Gregor und unsere Tochter Ronja aus Berlin, 2 Jahre lang vom einen Ende Amerikas bis zum anderen Ende radelten, folgt nun Teil 2 der Reise. Mit neuem Nachwuchs Mateo erkunden wir ab April 2016 den Süd-Westen Europas.
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A bicycle trip with a child? "Why not?". After we, Lea, Gregor and our daughter Ronja from Berlin cycled from one end of America to the other, the second big adventure is following. With our new family member Mateo we will explore the south west of Europa, starting in April.


Sonntag, 15. Juli 2012

7 50 234 1000 2000 3954


Wir sind in den Rockies! 

Ohne Panne und sich verselbstständigende Räder sind wir gestern in Jasper, touristisches Zentrum des Jasper National Parks, angekommen. 
Am Wetter ist nun wirklich nichts mehr auszusetzen gewesen. Sonne satt seit sieben Tagen! 
Wir haben es genossen und Ronja ist nun endlich ihren seit Alaska mitgeschleppten Windelbrand losgeworden. 
Bereits bei der Rausfahrt aus Prince George sahen wir die ersten Ausläufer der Rocky Mountains in der Ferne leuchten. Der Yellowhead Highway taucht hier wieder in die absolute Wildnis ein, 203km ohne Ortschaft bis zur nächsten Siedlung nach Mc Bride. Wir haben auch wieder viele Bären gesehen, Schwarzbären und eine Bärenmutter mit 2 Kindern. Das war sehr süß anzusehen und wenn sie so neben der Straße hocken, friedlich grasen und drollig zu uns rüberschauen, vergisst man ganz die gebotene Vorsicht.

Anderes "wildlife" hat uns stattdessen gehörig attackiert in den letzten Tagen. Mückenterror.
Der feuchte Frühling und der abrupt einsetzende Sommer haben eine Explosion der Mückenpopulation verursacht. In allen Läden ist das 'Bug Dope' (Mückenspray) ausverkauft und selbst mit Schutz ist man nicht vor Stichen gefeit. Wir wurden übel heimgesucht und konnten nur im Zelt oder während der Fahrt Frieden finden. Das erinnerte uns an die Regentage der vergangenen Wochen, allerdings hatten wir durch den Sonnenschein in einer Mittagspause einmal 50 Grad im aufgebauten Innenzelt. Ronja sieht schon wieder besser aus, aber zwischenzeitlich erinnerte ihr Anblick an eine Streuselschnecke! Besonders fies ist es dann, wenn wir bergauf fahren und die Mücken durch das langsame Fahren gute Chancen haben uns auszusaugen. Wir hatten eines Morgens 234 Mücken (grob über den Daumen gepeilt) im Vorzelt, Spießrutenlauf! Es waren die bisher schlimmsten Momenten unserer Reise. Das ist Kanada.
Kanada ist auch Gastfreundlichkeit und das macht den Terror mit den Mücken schon fast wieder vergessen. In Dunster, einem Ort zum Verlieben, Bleiben, Auswandern und Kühe melken, waren wir Gast von Curtis und Barnet, Farmer im Ruhestand. Wir wurden einquartiert in einer Blockhütte und bekocht wie bei Oma. Die beiden sind auch Mitglieder des noch nicht zu oft gewürdigtem Radreisenetzwerks "warmshowers.org" und Barnet weiß was Radfahrer mögen, viel viel Essen! Ihr werdet es kaum glauben, aber sie braut ihr eigenes Starkbier, würzig und dunkel, und entkorkte noch eine Flasche Sauerkirschwein für uns! Danke Barnie!
Da waren die letzten Kilometer bis zum namensgebenen Ort des von uns genutzten Highways ein Kinderspiel. In Tete Juane Cache (Yellowhead) haben wir die 1000km Marke des Highways passiert. Leider hat jemand das Schild entfernt, sodass es von diesem Moment kein Bild gibt. Ausserdem war es auch der 2000. Kilometer unserer Reise.

Ein anderer Superlativ wartete dann am selben Tag noch auf uns, der 3954m hohe Mount Robson. Mehr Wand als Berg! Ein Berggigant und der höchste Berg der kanadischen Rockies.
An diesem Abend teilten wir den Zeltplatz mit zwei netten Radfahrern aus Montana, Josh und Sarah. Wir begegneten noch anderen Radfahrer und viele hatten schon von uns und vorallem von Ronja gehört. Wir sind einfach zu langsam und halten dadurch in geringeren Abständen, erzählen mehr Leuten von uns, wenn sie nicht von selber kommen und fragen. Das gesamte Radelvolk überholt und also und wir sind schon gespannt auf den spanischen Clown der ungefaehr eine Woche hinter uns sein müsste!

Nun sind wir in Alberta und damit ein Stunde näher an Deutschland. Wir sind ziemlich stolz auf die 1206km die wir in den letzten 23 Tagen in British Columbia zurückgelegt haben!
Alberta beginnt vielversprechend für uns. Zwei Bekannte vom letzten Campingplatz, Griar und Dawn, haben uns zu sich nach Hause eingeladen. Das erspart uns die sehr hohen Campingplatzgebuehren in Jasper und Ronja kann sich mit dem Spielzeug der 2 Kinder die Tage mal so richtig austoben.

Für alle Omis, Tanten und Ronja Fans hier nun ein kleiner Einblick in Ronjas Leben auf dem Yellowhead Hwy:  https://vimeo.com/45792614 

Alles Gute zum Geburtstag Lea!

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We are in the Rockies!

Without a breakdown and loose wheels we arrived in Jasper yesterday, tourist center of Jasper National Park.
We can't complain about the weather anymore. Sunshine for seven days!
We enjoyed it and Ronja finally got rid of her sore butt.
After Prince George the Yellowhead Highway dipped again into the absolute wilderness, without a town for 203km . We have seen many bears, black bears and a mother bear with two children. This was very very sweet watching them grazing. So we almost forgot about the distress.

Other "wildlife" instead attacked us in recent days. Mosquito terror!
The wet spring and the hot summer start have caused the abrupt onset in the mosquito population. In all shops the 'bug dope' (bug spray) is sold out, and even with protection you are not safe! We were hit badly and could only find peace in a tent or while cycling. It reminded us of the days of rain, but we once had 50 degrees inside the tent. We didn't know what was worse. Outside oder Inside the tent! Especially while going up the hill the mosquitoes got a good chance of sucking us. We had one morning 234 mosquitoes (coarse bearing of the thumb) in the front part of our tent! These were the worst moments of our trip so far. This is Canada.
Canada is also welcome and so we are able to forget the mosquitoes terror. In Dunster, a place to fall in love, stay, immigrate and to milk cows, we were guests of Curtis and Barnet, retired farmers. We were quartered in a log cabin and ate as by grandma. The two are also members of the not too often appreciated bike tour network "warmshowers". Barnet knows what cyclists need, a lot a lot of food! You will not believe it, but it she also brews her own beer, strong, spicy and dark, and opened a bottle of her own brewed cherry wine for us! Thank you Barnie!

In Tete Jaune Cache, Yellowhead Highway, we passed the 1000km mark of the highway. Unfortunately, someone has removed the sign, so there is no picture of that moment. Furthermore it was also the 2000. km of our journey.

Another highlight waited for us on the same day, the 3954m high Mount Robson. More a wall than a mountain! A giant mountain and the highest peak in the Canadian Rockies.
That evening we shared the campsite with two nice cyclists from Montana, Josh and Sarah. We have met other cyclists, and many had heard of us and especially of Ronja. We are simply too slow and therefore we stop at smaller intervals, tell more people about us if they do not come by theirself and ask questions. We are looking forward to the Spanish Clown who is supposed to be approximately one week behind us!

Now we are in Alberta, and thus an hour closer to Germany. We are quite proud of the 1206km of which we have traveled in the last 23 days in British Columbia!
Alberta starts promising for us. Two friends from the last campground, Griar and Dawn, invited us to their house. This saves us the very high amounts for campgrounds in Jasper and Ronja enjoy playing with the toys of their two girls.

For all the grannies, aunts and Ronja fans, here's a little insight into her days on the Yellowhead Hwy: https://vimeo.com/45792614

Happy Birthday Lea!

3 Kommentare:

  1. Liebe Lea, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!!! Toll euer Reisebericht und die schönen Bilder von euch und der Landschaft!
    Ihr macht alle drei einen entspannten Eindruck!
    Genießt die Zeit!
    Liebe Grüße aus dem verregneten Berlin! Eure MaOmBa

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    1. Danke für die Glückwünsche! Ich hatte einen wunderschönen Geburtstag. Wir sind zu den Hot Springs gefahren und haben es uns im warmen und kalten Wasser gut gehen lassen.
      Jetzt entspannen wir noch etwas am Abend, bevor es morgen Richtung Süden geht!
      Ganz liebe Grüße ins Grauberlin,
      Lea

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  2. Liebe Lea, lieber Gregor
    Auch wir verfolgen eure Reise und amüsieren uns gerade über die Fotos und den Film über Ronja.
    Viele liebe Grüße
    Christoph, Christiane & Steffi

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