Eine Fahrradreise mit Kindern? "Warum nicht?". Nachdem wir, Lea, Gregor und unsere Tochter Ronja aus Berlin, 2 Jahre lang vom einen Ende Amerikas bis zum anderen Ende radelten, folgt nun Teil 2 der Reise. Mit neuem Nachwuchs Mateo erkunden wir ab April 2016 den Süd-Westen Europas.
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A bicycle trip with a child? "Why not?". After we, Lea, Gregor and our daughter Ronja from Berlin cycled from one end of America to the other, the second big adventure is following. With our new family member Mateo we will explore the south west of Europa, starting in April.


Freitag, 3. Juni 2016

Galizien

Ein dicker schwarzer Strich, manchmal gestrichelt oder gepunktet, oft aber durchgehend und fett, markiert auf Landkarten häufig die Grenze von Nationalstaaten. Beschäftigt man sich nun, wie wir gerade täglich, über so einer Karte, könnte schnell der Eindruck entstehen, dass hinter diesem Strich, welcher, würde man den Maßstab der Karte auch auf diese Linie anwenden, einer kilometerstarken Mauer gliche, eine komplett andere Welt auf den grenzenüberschreitenden Reisenden warten würde. "Was diese Grenzen anbelangt, so ist bekannt, ja anerkannt, dass sie meistens fließend sind" reimrockten schon Tocotronic. 
Wir haben gleiche Erfahrungen machen können und finden, dass es ein beruhigendes Gefühl ist, dass abseits engstirniger Nationalstaatlichkeit und königlichen Territorialgelüsten die Grenzen, die so trennend wirken, doch oft nur Brücken zwischen verschiedenen Kulturräumen sind. Doch leider nicht immer - mit einer beunruhigend abnehmenden Tendenz. 

Wir haben jedenfalls die erste Grenze überrollt und sind in Galizien. Galizien ist ein Teil Spaniens. Das möchte man, kommt man gerade frisch aus Portugal, gar nicht so recht glauben. Vieles, was in puncto Architektur im Laufe der letzten Wochen in Portugal so vertraut wurde, setzte sich, nur um Nuancen verändert, in Galizien fort. So zum Beispiel die aus soliden Steinquadern errichteten Häuser, die für die Ewigkeit gebaut zu sein scheinen. Die Sprache, el gallego, welche zwischen Portugiesisch und Spanisch ihren Platz auf der Iberischen Halbinsel lebhaft behauptet und so selbstbewusst benutzt wird, dass zum Beispiel Straßenschilder nur in galizisch gedruckt werden.
Es ist lieblich hier, die alten Dörfer, subsistenziellen Agrarflächen, schmuckhaften Kapellen und geschwungenen Landstraßen bewirken dies. Galizien ist aus der Sattelperspektive lohnenswert, jedoch die Berge scheuen sollte man nicht - es geht entweder bergauf oder bergab - auch hier ist die Ähnlichkeit mit Portugal unverkennbar.
Bevor wir jedoch die Grenze-die-Keine-ist passierten, wurden wir von Carmen aufs Beste unterstützt. Sie begleitete uns die gesamte Küste bis Viana de Castelo und dann noch den Rio Lima entlang bis Entre Ambos - os - Rios in ihrem kleinen Auto. In diesem Auto befanden sich, zu unserem großen Glück, für eine Woche unsere 10 Taschen! Welch ein Segen einmal ohne Taschen zu radeln. Wir hatten eine sehr schöne Zeit, nicht nur wegen der ungewohnten Leichtigkeit und des mittlerweile besseren Wetters. Der Besuch und das gemeinsame Reisen mit Freunden ist ein angenehmer Nebeneffekt dieser Reise in Europa. Die Reise vor der eigenen Haustür ermöglicht es uns, mit bekannten Menschen fast zufällig die Wege zu kreuzen. 
Nachdem wir das, von vielen Varianten des Jakobsweges durchzogene, gallegische Hinterland gekreuzt, in den heißen Thermalquellen von Ourense gebadet und wieder ein paar Serras überwunden haben, trafen wir auf die buchtenreiche Küste Galiziens, einen erneut zornigen Petrus und den Campervan von Pauline, Holger und Silvan. Sie kamen genau zum rechten Zeitpunkt: Die nun hoffentlich letzten Ableger des Schietwetters kreisten erneut 2 Tage über uns.
Jetzt scheint erst einmal alles vorüber zu sein und ein neuer Abschnitt beginnt. Wir sind in Viviero, also unweit der nächsten Grenze mit Asturias. Roberto, velophil und hiesiger Warmshower, verhilft uns zu 2 entspannten Tagen. Wir tauschen Geschichten aus einigen 10 000km Radlerleben aus und pflanzen Setzlinge für neue Abenteuer. Sein, ich nenne es einfach einmal Adventure Laboratory, ist reich gefüllt mit Kisten voller Karten, Dias und Reiseliteratur - una vida sobre dos ruedas! www.pedalea2.com 
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One week ago we passed the border between Portugal and Spain. It has been like most of the other bordercrossing in the Americas (except the one between the USA and Mexico), at first we were exited to leave a country and enter another, then suddenly rolled over the boarder (this time without customs, Schengen 4 ever!) and everything remained like it has been before. The borders exist on maps and in minds, but the changes in between neighbouring nations aren´t that big as their inhabitants think. Language, architecture and other cultural aspects are often determind by similar history and natural ressources. And so Galicia came as Portugal went: lovely!

Cycling became a pleasure since the rain stopped. The backland of Galicia is packed with middleage architecture and houses made of giant stone bricks. The omnipresent Caminho de Santiago and hundreds of pilgrims completed the picture of this land full of history. Like the romans back in the days we spent some relaxing hours in the hot springs of Ourense. Right in the center of this lovely galician town are free public pools waiting for sour cycling legs! Splendid!

Finaly the sun is on our side and we cylce along the joyable coast. The coast of northern Spain is beautiful. Bays and beaches, surrounded by relatively low mountain range, which is the cyclists` pay-off for the beauty, are chained along the coast and offer a lot of really nice campspots.

Right now we stay in Viviero with a local warmshower named Roberto. A long distance cyclist himself, he has a lot to tell and share (www.pedalea2.com) Thumbs up for Galicia!

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