Eine Fahrradreise mit Kindern? "Warum nicht?". Nachdem wir, Lea, Gregor und unsere Tochter Ronja aus Berlin, 2 Jahre lang vom einen Ende Amerikas bis zum anderen Ende radelten, folgt nun Teil 2 der Reise. Mit neuem Nachwuchs Mateo erkunden wir ab April 2016 den Süd-Westen Europas.
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A bicycle trip with a child? "Why not?". After we, Lea, Gregor and our daughter Ronja from Berlin cycled from one end of America to the other, the second big adventure is following. With our new family member Mateo we will explore the south west of Europa, starting in April.


Montag, 1. April 2013

Belice, me liky


Es ist jedesmal für uns so als ob wir das Türchen eines Adventskalenders öffnen würden wenn wir eine Grenze passieren und in ein neues Land einreisen. Hinter der Grenze oder dem Türchen zu Belize verbarg sich einiges für uns Unerwartetes. 

Bisher war es immer so gewesen, dass wir vor dem Nachbarland, in das wir beabsichtigten einzureisen, gewarnt wurden. Die Leute seien dort einfach unfreundlich und sicher könne man sich da erst recht nicht fühlen. Diese Ressentiments gegenüber Nachbarn sind wirklich erstaunlich und bisher hatten wir nie den Eindruck das sie stimmten. Oft müssen wir an den Spruch denken, den uns einmal ein Warmshower Gastgeber mit auf den Weg gegeben hat: "People are pretty much people everywhere" (Menschen sind zum grossen Teil überall einfach nur Menschen).

In Belize haben wir dementsprechend super entspannte Menschen kennengelernt und wir hatten ein tolle Zeit auf den Strassen dieses kleinen Landes.
Belize, so gross wie Hessen, Einwohner so viel wie Berlin Marzahn und ein ethnischer Mix der anderenorts zu grossen Konflikten führen würde.
In Belize leben Nachfahren der Maya, Creolen, Einwanderer aus dem spanischsprachigen Zentralamerika, Mestizen, Mennoniten, ehemalige Sklaven und natürlich auch einige nordamerikansiche Winterflüchtlinge (Snowbirds). Landessprache ist Englisch, Belize war bis 1981 noch englische Kolonie, aber mit Spanisch kommt man auch sehr gut zurecht. Ausserdem werden die Sprachen der jeweiligen ethnischen Gruppen gesprochen.

Unser Weg führte uns über den Grenzübergang in Chetumal auf dem Northern Highway nach Süden bis zur Hauptstadt Belmopan. Dieses Stück erinnerte uns sehr an die Zeit in Kuba. Weite, bis zum Horizont reichende Zuckerrohrfelder gaben sich ein Stelldichein mit kleinen Ortschaften in denen die Zeit stehengeblieben zu sein schien. Wir campten meist an Restaurants. Das hat den Vorteil das es dort immer auch einen Wachmann gibt, der mit seinen wachsamen Augen auch unser Heim bewachen kann. 

In Belmopan,der Hauptstadt, bogen wir dann auf den Hummingbirdhighway ab. Jener schlängelt sich auf 100km durch die Vorberge der Maya Mountains und kreuzt auf seinem Weg etliche Nationalparks. Endlich hatten wir wieder eine Strecke, die das Prädikat "Genussreiche Fahrt" verproch, vor uns. In einem dieser Nationalparks campten wir an einer Rangerstation. Als die Nacht im Dschungel hereinbrach passierte erstaunliches. Der tropische Wald erwachte bei Dämmerung zum Leben.  Dabei waren es nicht nur die Gesänge der viele Vögel, die uns in den Bann zogen, sondern das langanhaltende Krächzen von, wie wir am nächsten Morgen von den Ranger erfuhren, einer libellenartigen Käferart. Das Krächzen eines dieser Käfer dauert 30 Sekunden und erinnert im Ton an ein 56k Modem. Hunderte dieser kleinen Wunderbrüller stimmten gleichzeitig in das Konzert des Abends ein. Da die Zeit der Dämmerung auch bei Mücken beliebt ist, zogen wir uns in das innere unseres Moskitzeltes zurück. Erst als die Nacht vollends eingezogen war, verstummten die Käfer. Doch ihr Gesang war nur die Einstimmung in ein anderes Naturschauspiel. Angezogen vom Licht unserer Taschenlampe, begannen sie aus den Bäumen heraus zum Boden zu schwirren und unser Zelt zu umkreisen. Sie tanzten um uns herum und wir sahen ihnen auf dem Rücken liegend dabei zu. Dieses Schauspiel war für uns von besonderer Schönheit, da jener Käfer fluoreszierende Zellen hat, die er im Fluge anschalten kann. Also lagen wir mit dem tollen Gefühl, wieder einmal alles richtig gemacht zu haben, auf dem Rücken, streckten die Beine aus und genossen Mutter Natur.

Wir verliessen den Humingbirdhighway und bogen nach Süden in Richtung Punta Gorda ab. Nun änderte sich Landschaft abrupt in eine Savanne, die Strasse war eben wie ein Pfannenboden und von Norden gab es eine ordentlich Brise. Wir verabschiedeten uns von der Karibik in Hopkins, wohin wir aufgrund einer netten Einladung der kanadsichen "Snowbirds" Bruce und Lynette vom Highway abgebogen waren.
Das nächste Mal als wir von eben jenem Highway abbogen, strandeten wir im Garten von Abram und Alwina in Independence. Dieses nette Ehepaar gehört zur Glaubensgemeinschaft der Mennoniten und die beiden haben über eine sehr interessante Vergangenheit zu berichten. Für diejenigen, die von dieser christlichen Gemeinschaft bisher noch nicht gehört haben sei kurz erwähnt, dass sie Plattdeutsch sprechen, dem Wort der Bibel folgen und tendenziell eher konservativ sind. Es gibt unter ihnen verschiedene Strömungen und die Ultras lehnen Fernsehen, Radio, Schmuck, Autos und derlei weltlichen Quatsch prinzipiell ab. Unsere Freunde sind jedenfalls bei Facebook und daher nicht so krasse Hardliner. Für uns war der Abend mit den beiden Geschichte zum anfassen und echt bereichernd. 

Und irgendwann war der Highway zu Ende und wir am südlichsten Punkt von Belize. Wir waren noch garnicht richtig angekommen da wurde uns schon eine Fährfahrt nach Guatemala angeboten. Wir sagten spontan zu und 2h später düsten wir in einer Lancha über den Golf von Honduras nach Puerto Barrios, Guatemala.
Belize ist definitiv eine Reise wert. Die Menschen, denen wir begegnet sind, waren durchweg herzlich zu uns und die Natur ist atemberaubend. Es ist etwas teurer als der Rest Zentralamerikas, aber dafür schmeckt das Bier besser, was als Argument nicht ganz taugt, aber nicht unerwähnt hat bleiben können.
Guatemala hat auf den ersten Eindruck eine grosse Ähnlichkeit mit Mexiko. Bei diesem Eindruck wird es wohl auch bleiben. Morgen verlassen wir dieses Land schon wieder. Wir nutzen eine Dschungelpiste zum nächstgelegenen Grenzübergang nach Honduras. 
Von dort gibt es dann den nächsten Blog.
Bis dahin wünschen wir euch, dass der Frühling bald einziehen möge.
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It is like we would open the door of an advent calender as we cross the border to another country.
The door to Belice was quite unexpected 
So far it has always been that we get warned by people before entering the neighbour country.
The people there are just rude and certainly one could not feel safe.
This resentment about neighbors is really amazing and so far we have never had the impression that they were right about their neighbours
Often we have to think what a warm shower host gave us along the way: "People are pretty much people everywhere".

In Belize we have met very relaxed people and we had a great time on the streets of this small country.
Belize, the size of Hessen, residents as much as Marzahn (Part of Berlin) and an ethnic mix which would lead to major conflicts in other places.
Residents of Belice are descendants of the Maya, Creoles, immigrants from Spanish-speaking Central America, Mestizo, Mennonites, former slaves and of course some north Americans who escape the winter (Snowbirds).
The official language is English. Belize was a British colony until 1981. But you can get along with Spanish also. Moreover, the language of the respective ethnic groups are spoken as well.

Our route took us from Chetumal on the Northern Highway to the south to the capital, Belmopan. This piece reminded us alot of the time in Cuba. Wide cane fields in a rendezvous with small villages where time seemed to have stopped. We camped mostly at restaurants. 
This has the advantage that there is always a security guard with his watchful eye. 
After Belmopan, we then turned to the Hummingbirdhighway. That meanders through the foothills of the Maya Mountains  for 100km and crosses several national parks on its way. 
In one of the national parks, we camped at a ranger station. As night came up in the jungle, we were silent. The tropical forest awoke at dawn to life. 
It was not just the chants of the many birds that attracted us, there was also this long  croak of a dragonfly-like beetle, as we learned the next morning of the Ranger. 
The cawing of these beetles lasts 30 seconds and remember the sound of a 56k modem. Hundreds of these small animals simultaneously song the concert of the evening. 
Since the time of dawn and dusk is also popular for mosquitoes we sneaked into our interor part of the tent.  Once the night was fully there the beetles were silent. But her singing was the only start in another natural phenomenon. Attracted by the light of our flashlight, they began to glow in the dark. With their fluorescing cells they are able to switch on while flying. 
We streched out our legs and enjoyed mother nature.

We left the Humingbirdhighway and turned to the south to Punta Gorda. Now the landscape changed abruptly into a savannah and the road was as flat as a pan bottom. We said goodbye to the Caribbean in Hopkins, where we went of the highway and followed a kind invitation of  Bruce and Lynette, two canadian "Snowbirds".
The next time as we turned off the highway we were stranded in the garden of Abram and Alwina in Independence. This cute couple belongs to the religious community of the Mennonites and the two reported a very interesting past. 
For those who have not yet heard of this Christian community, briefly they speak low German, they follow the word of the Bible and tend to be conservative. Among them are various streams and the ultras reject television, radio, juwellery, cars and other such earthly nonsense. For us, the evening was filled with interesting history.

And at some point, the highway ended and we were at the southernmost point of Belize. We hopped  on a Lancha and 2h later we arrived in Guatemala, Puerto Barrios.
Belize is definitely worth a visit. The people we met were consistently warm to us and the nature is breathtaking. It is slightly more expensive than the rest of Central America, but therefore the beer tastes better, which as an argument not quite enough, but it should be mentioned.  
Guatemala in its first impression seems like Mexico. In this aspect, it will probably remain. Tomorrow we leave this country already. We will use a jungle trail to the next border crossing into Honduras.

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