Eine Fahrradreise mit Kindern? "Warum nicht?". Nachdem wir, Lea, Gregor und unsere Tochter Ronja aus Berlin, 2 Jahre lang vom einen Ende Amerikas bis zum anderen Ende radelten, folgt nun Teil 2 der Reise. Mit neuem Nachwuchs Mateo erkunden wir ab April 2016 den Süd-Westen Europas.
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A bicycle trip with a child? "Why not?". After we, Lea, Gregor and our daughter Ronja from Berlin cycled from one end of America to the other, the second big adventure is following. With our new family member Mateo we will explore the south west of Europa, starting in April.


Dienstag, 2. Oktober 2012

Washington


Happy Hippie Ronja ist nicht zu bremsen. Laufen, laufen, laufen. Gegessen wird jetzt nur nich im laufen, sie kommt kurz vorbei getorkelt, holt sich eine Schaufel Nahrung ab und tapselt dann wieder auf eine neue Erkundungsrunde. Zu erkunden gab es dabei einiges in der letzten Woche. Den Garten von unserem Gastgeber in Seattle, allerlei Spielplaetze und den herbstlichen Wald rund um den Mount St. Helens. Sie ist richtig stolz auf ihren neue Bewegungsfreiheit und selbstbewusst reicht sie oft unsere fuehrende Hand weg. So sitzen wir auf unserer Picknickdecke und beobachten sie beim Explorieren.
Das gemeinsame Radeln mit Joey und Emmalee ist begann gleich mit einem Herzstillstand.
Man sollte meinen, dass das Fahren auf einem Radweg die hoechste Sicherheit gewaehrleistet. Nun ist es aber so, dass die Bewegungen promenierender Sonntagsausfluegler noch schlechter einzuschaetzen sind, als die der autofahrenden Vergleichsgruppe. So auch für uns. "Slow down" kam das Kommando von Joey von der Spitze des Pedalerokonvois, brems, brems, brems, crash! Emmalee, die am Ende der Gruppe fuhr, erlag dem Klassiker der Fahrradunfälle und trug eine fette Schramme am Ellenbogen davon. Es war lehrreich zu sehen wie schnell es gehen kann.
Da kam der Ruhetag in Seattle gerade zur rechten Zeit. Das heißt fuer uns. Ronja konnte so richtig aufdrehen. Kein Wunder bei den drei Kindern, Gustav der Piratenkapitaen (4) mit seinen Matrosen Wiebke (3) und Rasmus (9 Monate), unserer deutsch-amerikanischen Gastfamilie. 
Gregor hat ausgerechnet, dass Joey und Emmalee und wir jeweils 400 Tage verheiratet sind und fand, dass das ein guter Grund ist um die Glaeser klirren zu lassen und einen schmalzigen Liebesfilm zu gucken. Wen wunderts: "Schlaflos in Seattle" musste es sein. Das Sightseeing am naechsten Tag erfolgte inkognito, also ohne Fahrrad. Pike Place Market mit erster Starbucksfiliale, Space Needle und Flagshipstore von REI (Globetrotter zum Quadrat). Aber wirklich neues gab es nicht zu entdecken. Nordamerikaniche Einheitssuppe a la "das kenn' ich aus'm Fernsehen" oder "kennste eine, kennste alle".  Nicht so die Menschen. Wir treffen hier immer wieder auf Menschen die ganz und garnicht in unsere US-Schublade passen möchten. Wo sind die bildungsfernen, schwabbeligen Waffenfanatiker abgeblieben? 
Ein kleines Bisschen tat sich die Schublade dann doch auf, als keiner unserer nordamerikanischen Mitspieler bei einem Wissensspiel die Hauptstadt vom Irak wusste. In die Runde wurde spaßeshalber "Washington" geworfen. Autsch!
Mitlerweile waren wir zu siebt. Auf dem Weg aus Seattle haben wir endlich mal wieder 2 Verrückte getroffen die auch auf dem Weg nach Feuerland sind. Kevin und Charles haben sich Einiges vorgenommen, wollen sie doch schon im März dort sein (http://www.facebook.com/TourDuMondebce?ref=hl).
Die schnellste Verbindung von Vancouver nach Portland ist der Interstate Highway 5. Der I 5 hat ausser ein paar netten Ausblicken auf die beiden Vulkane Mt. Rainier und Mt. St. Helens nichts weiter für unsere zarten Augen zu bieten. Es wurde endlich mal wieder zum Verlangen in die Natur und das Hinterland abzutauchen. Da waren sie wieder, die verschlafenen Nester in denen die Zeit still zu stehen scheint und ein gepflegtes Äusseres nicht zum Einstellungskriterium einer Konsummitarbeiterin (Supermarkt optional!) gehoert. 100% authentisch! Je weiter die Entfernung vom I 5, desto geringer der Verkehr und so höher die Unberührtheit. Enge, gewundene Strassen, steil und gnadenlos für unsere Wadeln und Drahtesel. Beim Anstieg zum Mt. St. Helens riss Leas Kette. Gregor war zu diesem Zeitpunkt schon längst außer Sicht-, Hoer- und Rufweite. Mit ihm der Kettennietendruecker und die Kettenschloesser. Was tun? 10km bergauf schieben? Los geht's. Ein Ehepaar mit Pick Up Truck hatte schließlich erbarmen mit dem 'poor girl', das da alleine ihr viel zu schweres Rad durch den Wald schob und brachte Lea zurück zu Mann, Kind und Werkzeugtasche.
Der Mt. St. Helens ließ sich jedenfalls ein wenig lumpen. Viel von der zerstörerischen Gewalt des Ausbruchs von 1980 gab es nicht zu sehen. Die Natur leistet dort ganze Arbeit an den Flanken des Giganten. Lediglich ein paar knorrige Ueberreste laengst abgestorbener Tannen ragen aus dem Meer frischer Tannensproesslinge und legen Zeugnis ab über die letzte Erruption. 
Netterweise hat der Vulkan haufenweise Bimsstein ausgespuckt. Ein ebensolcher reist nun als Souvenir in unserem Kulturbeutel mit und wird bald ganze Arbeit zu leisten haben.

Die Cascade Moutains rund um den Mt. St. Helens haben uns sehr gut gefallen, hier gibt es noch viel Natur zu entdecken. Joey und Emmalee haben sich danach von uns verabschiedet. Die gemeinsame Zeit war nett mit ihnen, allerdings haben wir inkomatible Reiseestile. Die gemeinsame Zeit hat noch einmal deutlich gemacht wie unterschiedlich eine Reise mit und ohne Kind ist. 

Heute ist der 1. Oktober und wir schwitzen bei 30 Grad. Die Naechte allergins werden kühler. Es wird Zeit, dass wir nach Kalifornien kommen und uns jetzt aber erst einmal in Portland bei Anna-Maria und Wim von unseren Erkältungen erholen und uns auf Flo einstimmen, der am Mittwoch eingeflogen kommt.
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Happy Hippie Ronja is unstoppable. Run, run, run. She is eating while running, stops for a bite and is on her way exploring again. There was a lot to explore in the last week. The garden of our host in Seattle, all kind of playgrounds and the autumn forest around Mount St. Helens. She is very proud of her new freedom of movement and self-assured she is often our leading hand away. 
The common cycling with Joey and Emmalee started with a cardiac arrest.
One would think that riding on a bike path is secure. For us this bike path on a crowed sunday was even worse than riding on the Northamericas Highways. "Slow down" was the sudden command from Joey in front. Brake, brake, brake, crash! Emmalee who rode at the end of the group underlied the classic bicycle accident and got a fat scratch at the elbow. 
So a day off in Seattle came just in time. That means for us - Ronja could play up totally. No wonder, with the three children of our German-American family- Gustav the pirate captain (4) with his sailors Wiebke (3) and Rasmus (9 months)-
Gregor noticed that Joey and Emmalee and we are each 400 days married and this would be a good reason to have some drinks and watch a cheesy love story. It had to be "Sleepless in Seattle". The sightseeing the next day was incognito, without bikes. Pike Place Market with the first Starbucks store, Space Needle, and the flagship store of REI. 
We keep on meeting people who don't fit in our U.S drawer. Only in some moments as none of our North American players in a game knew the capital of Iraq and someone jokingly threw in:"Washington" . Ouch!
Meantime we were seven. On the way out from Seattle, we finally met again 2 loonies who are also on their way to Tierra del Fuego. Kevin and Charles hace some ways to go…ride, as they want to be there in March (http://www.facebook.com/TourDuMondebce?ref=hl).
The quickest way from Vancouver to Portland Interstate Highway is 5. The I 5 has not much to offer apart from a few nice views of the two volcanoes, Mount Rainier and Mount St. Helens. It was time to dive into the nature and the countryside. There they were again, the sleepy nests in which time seems to stand still. The farther the distance from the I 5, the lower the traffic and the higher the virginity. Narrow, windy roads, steep and merciless for our calves and bikes. On the climb to the Mount St. Helens  Lea's chain broke. At this time Gregor was out of sight and shouting distance. With him the tools. What to do? It was a 10km uphill push. Here we go! A couple of a pickup truck finally had mercy with the 'poor girl', that pushes her heavy bike through the forest. They brought Lea back to man, child and tool bag.
Much of the destructive power of the eruption of 1980 of Mount St. Helens was not visible. Nature does all the work here on the flanks of the giants. Only a few gnarled remains of long dead trees rising from the sea and fresh firs give testimony about the last eruption. Kindly, the volcano has spewed out tons of pumice. Some of the are now traveling as a souvenir in our bags and will soon have to perform all the work.

We enjoyed the cascade moutains around Mt St Helens. There are still much nature to discover. Joey and Emmalee went on by then. The time together was nice but our time together also made it clear again how different a journey is with and without child.
Today is the 1st October and we sweat at 30 degrees. The nights are getting cooler though. It is time to go to California. But for now it is time to relax and recover from our colds at Wim's and Anna-Maria's place and to wait for Flo who is arriving on Wednesday.

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